Ashwagandha (Withania somnifera) kann aufgrund seiner stresslindernden- und schlaffördernden Wirkungen beim Abnehmen helfen. Des Weiteren sind auch die blutzuckerregulierenden Eigenschaften des Nachtschattengewächses (Solanaceae) hilfreich beim Abnehmen.
In diesem Beitrag wollen wir uns deshalb näher mit der Pflanze befassen und zeigen, warum Ashwagandha bei der Gewichtskontrolle unterstützen, und Heißhungerattacken verhindern kann.
Was ist Ashwagandha?
Ashwagandha ist eine medizinisch verwendbare Pflanze, die zur Familie der Nachtschattengewächse gehört. Die Heilpflanze wird bereits seit mehr als 5000 Jahren für die Behandlung verschiedenster Krankheiten und Beschwerden verwendet.
Besonders hervorzuheben sind hierbei die positiven Wirkungen bei
Ashwagandha bringt jedoch auch zahlreiche weitere Wirkungen mit sich. So kann uns die ayurvedische Pflanze ebenfalls beim Abnehmen und einer gesunden Gewichtskontrolle unterstützen.
Aber warum kann Ashwagandha eigentlich beim Abnehmen helfen?
Warum kann Ashwagandha beim Abnehmen helfen?
Ashwagandha kann aufgrund mehrerer Gründe beim Abnehmen helfen. Adaptogene Heilpflanzen wie Ashwandha sind dafür bekannt, Stress und stressinduzierte Krankheiten zu lindern.
Stress ist wiederum oftmals ein entscheidender Aspekt von Übergewicht.
Forscher vermuteten demnach, dass Ashwagandha aufgrund seiner stresslösenden Eigenschaften beim Abnehmen helfen kann.
In einer Untersuchung des klinischen Studienzentrums in Pune wurde folglich festgestellt, dass sich Ashwagandha Extrakt sehr positiv auf die Gewichtsabnahme von Stresspatienten auswirkt. So nahm die Ashwagandha Gruppe zum einen mehr als doppelt so viel ab (3% anstatt 1,4%). Darüber hinaus konnten auch die Cortisolwerte (Stresshormone) dauerhaft um 22% gesenkt werden. [3]
Darüber hinaus wirkt sich die adaptogene Pflanze ebenfalls regulierend auf den Blutzuckerspiegel aus. Die Regulierung des Blutzuckers kommt im Übrigen nicht nur dem Insulinspiegel zugute, sondern hilft ebenfalls dabei, Heißhungerattacken zu reduzieren.
Des Weiteren ist auch unser Schlafverhalten ein Faktor, der sich positiv auf das Körpergewicht auswirken kann. Auch hier gilt Ashwagandha mit seinen beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften als heilsam. Tatsächlich wird das ayurvedische Heilkraut nämlich seit Urzeiten als natürliches Schlaftonikum verwendet.
Zudem kann Ashwagandha auch ausgleichend bei Schilddrüsenproblemen und Wechseljahresbeschwerden wirken, welche ebenfalls mit Übergewicht in Verbindung stehen.
Ashwagandha bei Stress und Übergewicht
Viele Menschen nehmen zu, wenn sie unter Stress stehen. Das Wissen um dieses Phänomen ist eigentlich nicht neu.
Stress ist nämlich oftmals die Ursache einer Gewichtszunahme. Darüber hinaus kann chronischer Stress uns auch daran hindern, Erfolge beim Abnehmen zu erzielen.
Das Stresshormon Cortisol ist bekannt dafür, Heißhungerattacken auszulösen – was dann schließlich in den berüchtigten Stresspfunden resultieren kann.
Die Ohio State University (OSU) hat in ihren Forschungen außerdem auch einige weitere Faktoren entdeckt, die dafür sprechen, dass wir durch Stress zu Übergewicht neigen.
So werden unter Stress beispielsweise weniger Kalorien verbrannt.
Darüber hinaus verändern sich auch
- der Insulinspiegel
- der Blutzuckerspiegel
- die Bluttfettwerte
- der Cortisolspiegel
Eine Studie von 2017 zeigt, dass sich das Stresshormon Cortisol direkt auf Gewicht, Taillenumfang und Body-Mass-Index auswirkt. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass unter Stress leidende Menschen höhere Insulinwerte aufweisen.
Ein hoher Insulinspiegel hemmt allerdings die Umwandlung von Fett in Energie. Aus diesem Grund verläuft die Fettverbrennung bei hohen Insulinspiegeln oftmals nur unzureichend. Tatsächlich haben Untersuchungen gezeigt, dass Ashwagandha diese Werte hingegen sehr förderlich beeinflusst.
Wie beruhigend sich die Einnahme von Ashwagandha für uns auswirken kann, zeigen auch die Untersuchungen von M. Bhalla, M. Gilca und N. Singh, welche herausfanden, dass Ashwagandha Extrakt mit gängigen pharmazeutischen Mitteln wie Lorazepam und Imipramin vergleichbar ist – jedoch ohne die oftmals fraglichen Nebenwirkungen auskommt. [5]
Heißhungerattacken und der Blutzuckerspiegel
Unter Heißhungerattacken wird das starke Bedürfnis, umgehend etwas essen zu müssen verstanden. In der Regel überkommt uns dieses Gefühl sehr plötzlich und oftmals unerbittlich.
Nicht selten hindern uns Heißhungerattacken daran, erfolgreich abzunehmen, da sie sehr schnell die ein- oder andere Trainingseinheit einer Diät zunichtemachen.
Hunger ist eigentlich ein lebenserhaltendes Signal, das im Grunde immer dann auftritt, wenn wir Nachschub an Nährstoffen benötigen. Der Zuckergehalt im Blut steht hierbei im Mittelpunkt, zumal das Absinken des Blutzuckerspiegels die berüchtigten Prozesse einleitet.
So zieht sich unser Magen zusammen, wir werden hungrig und empfinden Gerüche sowie auch Geschmäcke intensiver – wodurch sich vorsorglich mehr Speichel bildet.
Als wichtigste Steuerzentralen dieser vielschichtigen Vorgänge gelten die Hunger- und Sättigungszentren im Hypothalamus. Hier werden Nervenbotenstoffe, Hormone und sämtliche Aktivitäten von Leber und Verdauungstrakt geregelt.
Gerade bei Hungerattacken kann Ashwagandha deshalb helfen.
Ashwagandha wirkt sich nämlich regulierend auf den Blutzuckerspiegel aus. Studien konnten belegen, dass die Heilpflanze den Bluckzuckerspiegel senkt und die Insulinsensivität erhöht.
Die erste Untersuchung hierzu wurde bereits 2008 durchgeführt. Begründet werden die Wirkungen unter anderem durch eine strukturelle Veränderung der Bauchspeicheldrüse, welche für die Sekretion von Insulin verantwortlich ist. [6]
Eine weitere Doppelblind-Studie mit schizophrenen Menschen zeigte ebenfalls signifikante Senkungen des Blutzuckers. Die Patienten litten aufgrund deren medikamentöser Behandlung unter einem stark erhöhten Blutzuckerspiegel.
Ashwagandha verhalf ihnen zu einer Senkung des Nüchternblutzuckers um 13 Prozent. Die Blutzuckerwerte konnten dagegen um 12 Prozent gemindert werden. [7]
Schlaf und abnehmen
Soll unser Körper möglichst viel Fett verbrennen, spielen unser Biorhythmus und das Schlafverhalten eine entscheidende Rolle. Gerade nachts laufen sämtliche Prozesse in unserem Organismus auf Hochtouren.
Demnach kommen wir zwar in der Nacht zur Ruhe – unser Körper arbeitet jedoch stetig weiter, indem er Zellen repariert, Giftstoffe filtert und abtransportiert. Selbstverständlich benötigt er hierfür Energie, die er aus den vorhandenen Fettreserven gewinnt.
Unser Körper benötigt hierfür ausreichend Zeit – mindestens sechs- oder besser noch acht Stunden täglich. Des Weiteren ist auch die Schlafqualität sehr wichtig.
Wer ständig nachts aufwacht ist somit am nächsten Morgen nicht nur ausgelaugt, sondern in der Regel auch anfälliger für Übergewicht – zumal unser Körper einfach nicht genug Zeit für die notwendigen Prozesse der Fettverbrennung hat.
Verschiedenste Studien in Schlaflaboren konnten diese Zusammenhänge bereits vor Jahren nachweisen.
Wollen wir also möglichst effektiv abnehmen, ist es essenziell, dass wir gut und ausreichend schlafen. Dies ist auch ein weiterer Grund, warum Ashwagandha beim Abnehmen helfen kann. Die ayurvedische Pflanze kann mit ihren beruhigenden und stärkenden Eigenschaften nämlich oftmals die Schlafqualität verbessern.
Die Erfahrungen mit Ashwagandha zeigen, dass die Pflanze den Stresslevel dauerhaft senken kann und somit innere Ruhe und Entspannung begünstigt. Entspannen sich Körper und Geist, profitiert folglich auch unsere Schlafqualität.
Nicht ohne Grund wird Ashwagandha im westlichen Raum seit Urzeiten Schlafbeere genannt.
Wie intensiv die Wirkungen von Ashwagandha sich auf Schlafprobleme auswirken können, wurde in Doppelblind-Studien mit depressiven Menschen ersichtlich. So sorgte beispielsweise eine Publikation des Indian Journal of Psychological Medicine für Aufruhr, zumal Angstzustände sowie auch die Schlaflosigkeit von Probanden, die Ashwagandha-Extrakt einnahmen, um 70 Prozent reduziert werden konnten.
Schilddrüsenunterfunktion und abnehmen
Menschen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) leiden, haben es leider oftmals sehr schwer abzunehmen. Grund hierfür ist der Mangel an Schilddrüsenhormonen, welcher bei einer Schilddrüsenunterfunktion auftritt.
Dieser verlangsamt nämlich fast alle Stoffwechselprozesse unseres Körpers. Eine Schilddrüsenunterfunktion löst deshalb sehr häufig eine Gewichtszunahme aus, leider selbst dann, wenn die Betroffenen wenig essen. Des Weiteren leidet das Körpergewicht ebenfalls unter einer vermehrten Flüssigkeitseinlagerung zwischen Zellen und Organen.
Die von der Schilddrüse ausgehenden Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen.
So zum Beispiel
- den Herzschlag
- den Blutdruck
- die Wärmeproduktion
- den Stoffwechsel
Entsprechend groß sind auch die Auswirkungen, wenn das Organ aus dem Gleichgewicht gerät. Abnehmen mit einer Schilddrüsenunterfunktion ist demnach nicht wirklich leicht, aber dennoch möglich.
Helfen kann auch hier Ashwagandha, da die adaptogene Plfanze sehr ausgleichende Effekte für die Schilddrüse mit sich bringt. Wissenschaftliche Studien machen sogar ersichtlich, dass die Einnahme von Ashwagandha zu vielversprechendsten Möglichkeiten zählt, wenn wir die Schilddrüsenfunktion wieder normalisieren wollen. [8]
In Untersuchungen konnte sogar festgestellt werden, dass Ashwagandha dazu in der Lage ist, das Gleichgewicht der Schilddrüse in einem überschaubaren Zeitraum wiederherzustellen.
In der 20-tägigen Studie wurde Versuchstieren regelmäßig Ashwagandha Pulver verabreicht. Während der Untersuchungen beobachteten die Forscher dann die T3- und T4-Werte sowie auch die Lipidperoxidation. Am Ende zeigten sich signifikante Steigerungen des T4-Serums, was wiederum die förderlichen Wirkungen von Ashwagandha für die Schilddrüse erklären könnte.
Auch die radikalische Kettenreaktion der Lipidperoxidation, welche zu Zellschädigungen führen kann, erfuhr eine signifikante Reduktion.
Des Weiteren konnte Ashwagandha auch bei Entzündungen der Schilddrüse, welche mit Hashimoto diagnostiziert wurden, signifikante Verbesserungen einleiten.
In der Schlussfolgerung dieser Untersuchungen weisen die Wissenschaftler daher darauf hin, dass Ashwagandha eine vielversprechende und natürliche Möglichkeit darstellt, Schilddrüsenproblemen effektiv entgegenzuwirken.
Auch interessant: Kann Ashwagandha bei Hashimoto helfen?
Wechseljahre und abnehmen
Eine Gewichtszunahme während der Wechseljahre ist ebenfalls keine Seltenheit. So nehmen viele Frauen in dieser Zeit zu, obwohl sie nicht wirklich mehr essen als zuvor. Dies ist zwar zum einen darin begründet, dass der Grundumsatz des täglichen Energieverbrauchs altersbedingt sinkt.
Die meisten Kalorien verbraucht nämlich unsere Muskelmasse, welche im Alter – ohne unser Zutun – abnimmt. Folglich verbrennt der Körper in den Wechseljahren weniger Kalorien als zuvor und speichert den Überschuss im Fettgewebe.
Des Weiteren spielen ebenfalls hormonelle Veränderungen eine Rolle. So ist auch hier dann häufig der Stoffwechsel langsamer. Außerdem neigen vor allem Frauen, die noch am Anfang der Wechseljahre stehen, zu Wassereinlagerungen – was schließlich in einer Gewichtszunahme resultiert.
Unser Körper senkt während des Klimakteriums den Anteil an Progesteron – ein Sexualhormon, das zu den wichtigsten Vertretern der Gelbkörperhormone zählt.
In der Folge entsteht allerdings zeitweilig ein Überschuss an Östrogen. Diese sogenannte Östrogendominanz ist wiederum dafür verantwortlich, dass Frauen zu Beginn der Wechseljahre Wasser einlagern. Der Überschuss an Östrogen betrifft außerdem die Schilddrüse, welche neben der Hormonproduktion auch insbesondere für den Stoffwechsel und die Knochensubstanz zuständig ist.
Die Einnahme von Ashwagandha Extrakt wirkt sich laut verschiedener Untersuchungen und Erfahrungen hormonregulierend aus, weshalb die Pflanze den Beschwerden der Wechseljahre und somit auch der damit verbundenen Gewichtszunahme entgegenwirken kann.
Bedenken wir, dass darüber hinaus in Deutschland etwa jede zehnte Frau an einer leichten Unterfunktion der Schilddrüse leidet – diese jedoch meistens unentdeckt bleibt – wird verständlich, warum sich Frauen in diesem Alter häufig besonders schwer tun, abzunehmen.
Ashwagandha kaufen: Worauf muss geachtet werden?
Wollen wir Ashwagandha kaufen ist es wichtig, einige Kriterien in die Kaufentscheidung miteinfließen zu lassen. Besonders wichtig ist es beispielsweise, bei einem konzentrierten Ashwagandha Extrakt darauf zu achten, dass es mindestens 10 Prozent an Withanoliden enthält.
Diese werden nämlich hauptsächlich für die positiven Wirkungen von Ashwagandha verantwortlich gemacht. Außerdem ist es auch wichtig auf Herstellung und Herkunft zu achten.
Ein Ashwagandha Produkt sollte in jedem Fall frei von unnötigen Zusatzstoffen sein.
Dieses Produkt weist 10 Prozent an Withanoliden auf. Es stammt aus einer fairen Herstellung und der Anbieter verzichtet auf den Einsatz von Tierversuchen und Zusatzstoffen.
Hier erfahren Sie weitere Kriterien, auf die Sie beim Kauf von Ashwagandha achten können.
Wie wird Ashwagandha eingenommen?
Ashwagandha kann in Form von Kapseln oder als Pulver eingenommen werden. Anwender haben außerdem die Wahl zwischen einem hochkonzentrierten Extrakt und Wurzelextraktpulver.
Die beiden unterscheiden sich demnach sowohl in der Darreichungsform als auch in der Dosierung.
Hier gelangen Sie zu allen wichtigen Informationen, was Einnahme und Dosierung von Ashwagandha betrifft.
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Quellen
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5871210/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27055824/
[5] An Overview on Ashwagandha: A Rasayana (Rejuvenator) of Ayurveda
[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18346053